realisierungswettbewerb 2001 deutsches meeresmuseum "ozeanum" in stralsund
vor langer zeit wurde die hafeninsel dem
meer abgerungen. auf ihr kamen typolgisch
völlig neue, weil grosse und vor allem hohe,
gebäude nach stralsund, die seither die
stadtsilhouette von der seeseite genauso
mitbestimmen wie die kirchtürme der stadt.
die hafeninsel wird nun - in thematischer
hinsicht - dem meer wiedergegeben.
die amorphe, begehbare dachschale in form
einer einstürzenden welle, die sich aus dem
bodenniveau heraus von der seeseite
entwickelt, bringt den prozess zum ausdruck,
dass das meer wieder an land gewinnt.
sie ist in erster linie nicht als baukörper,
sondern als veränderte bodentopographie
wahrnehmbar.
den bestehenden baukörpern werden zwei
weitere hinzugefügt, die sich in ihrer
materialität an dem bestand orientieren:
das weltmeerhaus umfasst die gleichnamige
ausstellung über mehrere ebenen sowie die
vertikale erschliessung entlang der
diadoramenwand. der aquarienblock
umfasst sämtliche aquarien des museums.
hierbei wurde das ellipsenförmige
schwarmaquarium der nordseeausstellung
als das tickende herz und zentrum des
museums herausgearbeitet und sowohl
für die museumsbesucher als auch die
passanten im stadtraum weithin einsehbar
gemacht.
eine rampenanlage entlang der innenseite
des aquarienblocks bildet neben der
vertikalerschliessung des weltmeerhauses
eine für die architektonische und inhaltliche
grösse der baumassnahme adäquate
repräsentative flanier-erschliessung, die
immer wieder neue ein- und ausblicke im
raum unter der welle ermöglicht.
zwischen dem foyer auf der seeseite des
grundstückes und dem aqurienblock wird
im innenraum ein hof auf ebene -1 angelegt,
mit dem für die riesen des weltmeeres
ein prominenter ausstellungsraum
geschaffen wird.
sämtliche sekundärnutzungen wie
mehrzwecksaal, kino und verwaltung
werden in den bestehenden gebäuden
entlang der hafenstrasse untergebracht.
eine welle erfasst die hafeninsel.
es ist die welle der begeisterung,
die jeden erfasst, der sich mit
dem meer und seinen genuinen
bewohnern eindringlich beschäftigt.
gemeinsam mit arp dinkelaker, berlin